DRK plant bislang größtes Projekt

Gehen neue Wege: Conny Schöttner, Marlies Hentschel und Bernadette Wiegand (vorne, v.l.) sowie Johannes Hille (r.) vom DRK und die Architekten Ludger Feldhaus (hinten l.) und Ansgar Woermann.
Kreisverband investiert 3,5 Millionen Euro in Kindergarten, Wohnungen und Tagespflege in der Westvorstadt.
IBBENBÜREN. Das DRK Tecklenburger Land geht neue Wege: Der Kreisverband plant den Neubau eines Mehrgenerationenhauses in der West-Vorstadt, das Kindertagesstätte, Tagespflege und Wohnen unter einem Dach vereint. Für das Gebäude an der Ecke Kamp-straße/Auf der Flur im künftigen Neubaugebiet Wallheckenweg nimmt das DRK rund 3,5 Millionen Euro in die Hand – es ist das bislang größte Projekt des Kreisverbands, sagt Geschäftsführer Johannes Hille. Die Planungen übernimmt das Büro feldhausarchitekten.
Immer wieder gebe es Anfragen zur Tagespflege, die das DRK bislang nicht anbiete, sagt Conny Schöttner. Gleichzeitig suchte die Stadt einen Träger für einen neuen Kindergarten. Und kleinteiliger Wohnraum ist ohnehin Mangelware. So reifte beim DRK die Idee, alle drei Nutzungen zu kombinieren mit dem Ziel, Synergieeffekte zwischen den Bewohnern und kleinen und großen Besuchern zu schaffen. So gibt es im Erdgeschoss, wo die drei Kindergartengruppen für Kinder ab zwei Jahren sowie die 15 Tagespflege-Plätze untergebracht sein werden, auch einen Mehrzweckraum und eine Küche, die von beiden Bereichen genutzt werden können. Dort können sich Kinder und Senioren treffen. Der rund 1000 Quadratmeter große Außenbereich von Tagespflege und Kita wird zwar getrennt, aber von beiden Seiten gut einsehbar sein, erklärt Architekt Ansgar Woermann. Die zehn Wohnungen mit einer Größe zwischen 50 und 85 Quadratmetern sind im ersten und zweiten Stock untergebracht. Auch da hoffen die Initiatoren auf eine bunt gemischte Mieterschaft aus Senioren und jungen Familien. „Da kann vielleicht ein Senior nicht mehr einkaufen, aber auf die Kinder aufpassen, wenn die junge Mutter zum Supermarkt fährt“, erklärt Johannes Hille das Konzept. Dieses schaffe die Rahmenbedingungen für eine funktionierende Nachbarschaft, wie sie heute immer seltener wird.
Denkbar ist außerdem, dass die Senioren sich Hilfen in der Wohnung dazu buchen. Diese könnten durch das DRK oder externe Anbieter geleistet werden, erklärt Conny Schöttner. In der Tagespflege wird das DRK zudem direkt Nägel mit Köpfen machen: Die Betreuung ist an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 19 Uhr geplant, „weil pflegende Angehörige auch ein Recht auf ein freies Wochenende haben“, sagt Schöttner. Zur Vorbereitung der Tagespflege wird das DRK eine neue Seniorengruppe ins Leben rufen, deren Teilnehmer später in das Angebot an der Kampstraße wechseln können.
Die Kindergartengruppen hingegen, die ab August 2019 einziehen können, gibt es schon: Derzeit betreibt das DRK drei Gruppen in der ehemaligen Mauritiusschule an der Schulstraße. Diese werden bei Fertigstellung in den Neubau übersiedeln, erklärt Bernadette Wiegand, DRK-Vorstandsmitglied.
Das 3400 Quadratmeter große Grundstück kauft das DRK von der Stadt Ibbenbüren. Das Gebäude erhalte einen markanten Charakter, erklärt Woermann. Mit dem Gebäude betrete das DRK Neuland, sagt Hille. Es gebe kein vergleichbares Konzept in der Region, ergänzt Conny Schöttner. Der Bedarf sowohl für Kinder, als auch für junge Familien und Senioren sei da, sagt Hille. Grundsätzlich wollten die Menschen zusammen sein. So rechnet er fest damit, dass der Austausch zwischen den Generationen funktionieren wird. Diesen soll auch das Personal der beiden Einrichtungen fördern.
Quelle: IVZ-aktuell, Linda Braunschweig
Markanter Punkt im Neubaugebiet Wallheckenweg: An der Ecke Kampstraße/Auf der Flur soll das neue DRK-Gebäude stehen. Baubeginn wird Anfang bis Mitte nächsten Jahres sein. Grafik: feldhausarchitekten